Jannik Hennefarth

… interessiert sich für Pirsch und Lockjagd

Aus meiner Perspektive ist die Jagd der „ehrlichste Weg“, um sich ein hochwertiges Lebensmittel selber zu erarbeiten.


Die Jagd ist für mich ein Privileg, bereits seit Kindesalter. Es geht um ein ursprüngliches, natürliches Nahrungsmittel – vom Schuss bis zum Teller. Seit mehreren Jahren habe ich nun die Möglichkeit, meinen Horizont in puncto Weiterverarbeitung zu erweitern. Ich lasse Gerichte wieder aufleben, die früher selbstverständlich waren und interpretiere sie neu.


Fünf Fragen an Jannik

Wie würdest du das Erlebnis Jagd einem Laien beschreiben?

Aus meiner Perspektive ist die Jagd der „ehrlichste Weg“, um sich ein hochwertiges Lebensmittel selber zu erarbeiten. Dies geschieht alles eigenhändig – vom Wald, der Wiese oder dem Feld bis auf den Teller – und legt jede Sichtweise auf das Thema offen. Hier werden die Kostbarkeit eines Lebensmittels, der Aufwand und vor allem die Tatsache, dass ein Tier für das Fleisch auf dem Teller sterben musste, unausweichlich klar. 

Wie unterscheidet sich Biofleisch von Wildbret?

Für das Biosiegel spielen Futter und Haltung eine entscheidende Rolle: Es geht um Nutztiere. Wildtiere suchen sich ihr Futter selbst, ebenso den Lebensraum. Meine Meinung dazu: Ich weiß, wo mein Wildbret herkommt, dass ein Hase über 40 Kräuter frisst, um gesund zu bleiben, oder dass ein Reh selektiv die beste Äsung auswählt. Ich vertraue auf den guten Geschmack der Wildtiere im doppelten Sinn: Sie wissen, was sie brauchen, was gut für sie ist, und ihr Fleisch ist daher entsprechend hochwertig und ursprünglich. 

Was ist das Besondere an deinen Wildrezepten? 

Meine Rezepte bieten für jeden etwas. Die Botschaft dahinter: Wildbret ist vielseitig und weit mehr als nur ein oller Sonntagsbraten! Egal, ob gedörrtes Jerky für den schnellen Hunger, ausgefallenes wildes Sushi oder eine asiatische Wokpfanne – man wird immer fündig. Auch wenn manche Rezepte experimentierfreudig erscheinen mögen, folgen sie alle dem Motto „From Nose to Tail“: Es wird möglichst alles verwendet, um nichts zu verschwenden. 

Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Wildfleisch in deinem Umfeld?

Liebe und Überzeugung gehen bekanntlich durch den Magen – und wachsen mit etwas ungewöhnlichen Gerichten. Ich begeistere Gäste und Bekannte mit Wild vom Grill, aus dem Dutch Oven, aus dem Backofen oder eben auch mal in Form eines Tatars. Die Reaktionen sprechen für sich, etwa: „Dürfen wir mal wieder bei euch zum Essen vorbeikommen?“ Oder: „Du, können wir nicht mal wieder zusammen was Wildes grillen?“

Wie kommen Menschen, die nicht jagen, an Wildbret?

Wild gibt es natürlich direkt beim bekannten Jäger aus der Region mit zugelassener Wildkammer. Interessierte können auch über eine Vielzahl an Apps Angebote in der Umgebung suchen.