Wiebke Bleicken

… interessiert sich für Jagen mit und unter Freunden

Bei der Jagd wird es begreifbar, dass das Stück Fleisch auf dem Teller ein Lebewesen war.

Das Verständnis für Natur und Jagd wurde mir bereits in die Wiege gelegt. Jagd gehört hier oben bei uns im hohen Norden zur Familientradition. So hoffe auch ich, dass es mir gelingt, diese Passion an die nächste Generation weiterzugeben.


Fünf Fragen an Wiebke

Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, Kinder für die Natur zu sensibilisieren?

Kinder sind unsere Zukunft. Nur wenn wir ihnen bewusst machen, wie sehr uns die Natur, der Lebensraum und auch die Umwelt am Herzen liegen, geben wir damit etwas von uns weiter - in der Hoffnung, dass auch sie mit dem Augenmerk für Schützenswertes durch die Welt gehen.

Worauf achtest du, wenn du Kinder an das Thema Wildfleisch heranführst?

Ich nenne die Dinge beim Namen. So frage ich die Kinder, woher ihrer Meinung nach Wildfleisch stammt, und vermittle, dass eben für unseren Fleischkonsum Tiere sterben müssen. Dabei ist die Art und Weise entscheidend. Beim Thema Wildfleisch kann ich aus eigenen Erfahrungen schöpfen und den Sachverhalt besonders kindgerecht vermitteln.

Warum sollte man Kinder beim Verarbeiten von Wildfleisch mithelfen lassen?

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Jedes Kind sollte wissen, dass das Fleisch nicht in der Ladentheke beim Discounter produziert wird, sondern eben zumeist aus Schlachthöfen kommt. Bei der Jagd wird es begreifbar, dass das Stück Fleisch auf dem Teller ein Lebewesen war. Das Reh in der Kühlung anzufassen und dabei zu helfen, daraus ein Lebensmittel zu machen, ist prägend - nicht nur für Kinder.

Wie offen sind Kinder und Erwachsene der Jagd gegenüber?

Kinder sind der Jagd gegenüber meist offener als Erwachsene, die sich ihr Bild bereits gemacht haben. Aber auch dem kann man entgegenwirken, indem man sachlich kommuniziert und Aufklärungsarbeit leistet. Wenn sich Kinder für Jagd und Natur begeistern, erzählen sie ihren Eltern davon. So habe ich es auch schon erlebt, dass die Eltern ihre Sichtweise hinterfragen, mit mir das Gespräch suchen und einen Aha-Effekt erleben. Das freut mich persönlich ungemein.

Was ist die prägendste Geschichte, die du mit den Kindern in der Natur erlebt hast?

Oh, da muss ich überlegen. Es gibt nicht die eine Geschichte. Ich freue mich sehr über die kleinen Dinge, wenn ich beispielsweise merke, dass die Kinder aus den „Lernort-Natur-Tagen“ etwas mitnehmen, also den Tag positiv in Erinnerung behalten. So ist für mich das schönste Kompliment: „Hallo, Frau Jägerin“. Da weiß ich, womit sie mich in Verbindung bringen.