Andreas Barth

… interessiert sich für Wildschweinjagd

Ich übernehme Verantwortung, bilde mich fort, lebe die Tradition und beziehe Stellung bei Fehlverhalten von Mitjägern.

Andreas Barth wohnt in Norddeutschland, ist 48 Jahre alt und gründete 2010 den YouTube-Kanal Dreispross.


Drei Fragen an Andreas

Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, bevor du ein Tier erlegst, also tötest?

Direkt vor dem Schuss sind meine Gedanken fokussiert auf das handwerkliche Tun. Da gehen mir viele Fragen durch den Kopf, etwa: Hat das Tier das passende Geschlecht und Alter? Oder: Ist die Schussabgabe auch für das Umfeld sicher? Final geht es für mich darum, einen sofort tödlichen Schuss abzugeben und kein unnötiges Leid zu erzeugen.

Was bedeutet waidgerechte Jagd für dich?

Zentrale Schlagwörter sind dabei für mich Respekt, Toleranz sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel. Dabei muss ich die Bedeutung dieser Wörter kennen - und sie auch leben. Nur so werden wir die Anerkennung der Nichtjäger auch in Zukunft erhalten. Ich übernehme Verantwortung, bilde mich fort, lebe die Tradition und beziehe Stellung bei Fehlverhalten von Mitjägern. Respekt gegenüber dem Tier bedeutet auch: dem Anspruch bestmöglicher Hygiene und Fleischqualität gerecht zu werden.  Es ist so viel einfacher, einen Skeptiker mit Wildbret als mit einer guten Jagdgeschichte zu überzeugen.

Wie bist du zur Jagd gekommen? 

Ich komme aus keiner Jägerfamilie. Meine Schulferien habe ich immer bei meinen Großeltern in Mecklenburg verbracht. Sie waren Forstleute und so habe ich jeden Ferientag in den mecklenburgischen Wäldern und Feldern verbracht. Während der Schulzeit beobachtete und zählte ich Wildvögel für einen Naturschutzbund. Dabei habe ich auch Jäger getroffen. Sie hinterließen allerdings kein gutes Bild bei mir. Erst als ich über Umwege Polizist wurde, nahm mich ein jagender Kollege mit zur Jagd. Die Liebe zur Natur war ja da, aber nun auch der Wille, dem Wild so nah sein zu können, wie ein Jäger.